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Frauengesundheit

Für die meisten Frauen erscheint der Gang zum Urologen zunächst abwegig. Die Urologie ist jedoch kein reiner Fachbereich der Männermedizin. Einige urologische Krankheitsbilder, beispielsweise Blasenentzündungen, treten bei Frauen sogar deutlich häufiger auf. Auch bei Inkontinenz kann der Urologe helfen. Die Urogynäkologie befasst sich mit sämtlichen Erkrankungen, Funktionsstörungen oder Beschwerden, die mit den ableitenden Harnwegen, des weiblichen Genitales und des Beckenbodens zu tun haben. Zusätzlich gibt es Erkrankungen, die Männer und Frauen gleichermaßen betreffen, wie Steine oder Tumore an Niere oder Blase. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über unser urologisches Leistungsspektrum für Frauen.

Die Urogynäkologie ist das urologische Feld der Frauenheilkunde. Es befasst sich mit sämtlichen Erkrankungen, Funktionsstörungen oder Beschwerden, die die ableitenden Harnwege, das weibliche Genitale und den Beckenboden betreffen. Viele Beschwerden wie Harnfunktionsstörungen oder Inkontinenz stehen im Zusammenhang mit einer geschwächten Beckenbodenmuskulatur als Folge der Wechseljahre oder nach einer Schwangerschaft. Oft werden sie von den betroffenen Frauen einfach akzeptiert und totgeschwiegen. Dabei kann der Gang zum Urologen in vielen Fällen Abhilfe schaffen.

Zur Diagnose bei Harninkontinenz und neurologisch bedingten Blasenfunktionsstörungen können zum Beispiel Urodynamik und Beckenboden-EMG (Beckenboden-Elektromyografie) zum Einsatz kommen.

Bei der Urodynamik wird die Funktion der Harnblase mithilfe von Drucksonden und Elektroden untersucht. Dies dient dazu, eine etwaige Funktionsstörung, wie Über- oder Unterfunktion der Blase, neurogene Blasenstörung, Harninkontinenz etc., zu erkennen und deren Schweregrad festzustellen.

Eine Beckenboden-Elektromyografie (Beckenboden-EMG) lässt Aufschlüsse über den Zustand und Funktion der Beckenbodenmuskulatur zu. Sie dient der Untersuchung von Harnentleerungsstörungen. Mithilfe von Elektroden wird die Muskelaktivität des Beckenbodens gemessen. Dadurch, dass kein Kontrastmittel zum Einsatz kommt, ist das Beckenboden-EMG risikoärmer als andere Untersuchungsmethoden.

Wenn bei einer Belastungsinkontinenz konservative Therapieformen wie Beckenbodentraining nicht zum Erfolg führen, kann auch über den Einsatz eines spannungsfreien Bandes (TVT bzw. TVT-O: Tension-free Vaginal Tape/ Tension-free Vaginal Tape Obturator) nachgedacht werden. In einer minimalinvasiven Operation wird ein kleines Kunststoffband um die Harnröhre unterhalb der Blase gelegt. Das Band stützt die Harnröhre und verhindert ungewollten Urinverlust bei erhöhtem Druck im Bauchraum durch z.B. Niesen oder Lachen.

Eine weitere minimalinvasive Technik, wenn konservative Therapien der Belastungs- und Stressinkontinenz versagt haben, ist die Kolposuspension nach Burch. Dabei wird der Blasenhals durch Haltenähte angehoben. Durch diese Positionierung von Blasenhals und Harnröhre verbessert sich die Druckübertragung für den Harnröhrenverschluss.

Ein geschwächter Beckenboden kann dazu führen, dass sich die Blase in den Vaginalkanal absenkt. Eine solche sogenannte Zystozele kann je nach Schweregrad unter Umständen nicht mehr konservativ behandelt werden. Dann kann nur eine operative Korrektur Abhilfe schaffen. Diese wird von der Scheide aus vorgenommen. Dabei wird die Blase zurück in Position gebracht und das umliegende Bindegewebe gerafft.

Senkt sich die hintere Scheidenwand und der dahinter liegende Darm ab, spricht man von einer Rektozele. Wenn das gesamte konservative Therapiespektrum ausgeschöpft ist, kann eine operative Korrektur des vorgewölbten Enddarms in Betracht gezogen werden. Die operative Rektozelenkorrektur erfolgt vaginal. Dabei wird das Bindegewebe zwischen Enddarm und Scheide mobilisiert und vor dem Darm mittels Nähten gerafft und so fixiert.

Nierensteine entstehen, wenn Bestandteile des Urins auskristallisieren und sich zu Kristallen zusammensetzen. Meist bestehen diese aus Kalziumkristallen, sie können aber auch aus Harnsäure oder anderen Mineralen entstehen. Beschwerden verursachen Nierensteine oft erst, wenn sie sich bereits im Harnleiter befinden (Harnleiterstein) und den Durchgang dort verengen oder gar verstopfen. Während kleine Nierensteine oft komplikationsfrei von alleine ausgeschieden werden, müssen größere Steine entfernt werden. Je nach Lage und Größe gibt es dafür verschiedene Therapieformen. Bei der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie werden die Steine mittels Schall zertrümmert, so dass die winzigen Überreste mit dem Urin ausgestoßen werden können. Nieren- und Harnleitersteine können aber auch minimalinvasiv endoskopisch entfernt werden oder per Laser zertrümmert werden. Welche Therapie im konkreten Fall die richtige ist, besprechen wir in einem ausführlichen Gespräch und anschließender Untersuchung.
Bei manchen Patienten kommt es immer wieder zur Bildung von Nieren- und Harnleitersteinen. Hier bieten wir Harnsteinanalytik und Steinmetaphylaxeberatung an, um mögliche Ursachen zu finden und die besten Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

Blut im Urin ist ein Warnzeichen, das auf einen Harnblasentumor hinweisen kann. Auch hier lohnt sich regelmäßige Vorsorge. Denn frühzeitig erkannt, liegen die Heilungschancen bei Harnblasenkrebs bei etwa 90 Prozent. Bei Verdacht, zum Beispiel weil das Labor rote Blutkörperchen im Urin nachgewiesen hat, wird mithilfe eines flexiblen Endoskops eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) gemacht. Photodynamische Diagnostik (PDD) bietet sich an, wenn das betreffende Gewebe schlecht erkennbar ist, dabei wird vor der Endoskopie ein Farbstoff in die Blase gegeben, der Tumor- und entzündliches Gewebe einfärbt. Dieses kann dann exakt abgetragen und im Anschluss weiter untersucht werden.
Je nach Stadium, Tumorart und Zustand des Patienten können weitere Schritte erforderlich sein, z.B. eine medikamentöse Tumortherapie (entweder eine urologische Chemotherapie oder eine Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren, bei der das körpereigene Immunsystem angeregt wird) bis hin zur radikalen Blasenentfernung (Zystektomie) und einer anschließenden Rekonstruktion der Harnableitung. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ileum-Conduit, Neoblase und Pouch. Dabei werden Teile des Dick- oder Dünndarms verwendet, um eine neue Harnableitung zu schaffen. Welcher Weg hier der richtige ist, hängt sehr vom Einzelfall ab. Wir beraten Sie gern ausführlich und finden gemeinsam die für Sie beste Lösung.

Bei der extraurethralen Inkontinenz geht der Harn nicht durch die Harnröhre ab, sondern durch fehlangelegte oder fehlgebildete Abgänge zwischen Blase und Darm, Scheide oder der äußeren Haut. Diese sogenannten Urinfisteln können angeboren sein oder später entstehen, etwa durch Verletzungen, Entzündungen oder Vorerkrankungen.
Grundsätzlich können Harnfisteln operativ behandelt werden. Dabei werden die unerwünschten Ausgänge verschlossen. Wichtig ist jedoch, dass im Vorfeld die Ursache abgeklärt und behoben wurde, damit sich keine neuen Fisteln bilden. In einigen Fällen ist eine Rekonstruktion von Gewebe nötig. Die meisten Fisteloperationen können aber minimalinvasiv durchgeführt werden.

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