Männergesundheit

Neben Vorsorgeuntersuchungen und Krebsfrüherkennung behandeln wir auch Nieren- und Blasensteine, Leistenbrüche, Fehlbildungen sowie Tumorerkrankungen im Bereich des Harntraktes. Außerdem bieten wir Unterstützung bei sexuellen Funktionsstörungen und Harninkontinenz. Auch bei Fragen der Familienplanung, sei es bezüglich dauerhafter Verhütung (Sterilisation/Vasektomie) oder ungewollter Kinderlosigkeit (Infertilität), sind wir gerne für Sie da.

Etwa 40 Prozent der beim Mann auftretenden Tumorerkrankungen betreffen den Urogenitaltrakt, also das Harnsystem und die Geschlechtsorgane. Das Prostatakarzinom ist mit ca. 65.000 Neuerkrankungen pro Jahr sogar die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Eine regelmäßige urologische Vorsorgeuntersuchung von Nieren, Blase, Hoden und Penis einmal im Jahr kann Leben retten. Denn je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Zur Diagnostik stehen verschiedenste Methoden zur Verfügung, von Laboruntersuchungen, Sonographie (3D-Ultraschall, Duplexsonographie, transrektaler Ultraschall, Elastographie der Prostata) und speziellen Röntgenverfahren (Fachurologisches digitalisiertes Röntgen inkl. gepulster Durchleuchtung) über Videoendoskopie bis hin zu photodynamischer Diagnostik bei Blasentumorverdacht.

Die Andrologie ist ein fächerübergreifender Bereich der Medizin. Sie beschäftigt sich mit Entwicklung, Bau und Funktion der männlichen Geschlechtsorgane. Schwerpunkte der Männerheilkunde sind dabei Erkrankungen, Fehlbildungen und Funktionsstörungen. Dies betrifft unter anderem Störungen der Zeugungsfähigkeit (Infertilität) und der Potenz.  

Es kann verschiedene Gründe haben, warum ein Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Ursächlich können zum Beispiel Hormonmangelbeschwerden oder Libido- und Potenzstörungen sein. Bei einem ausführlichen Gespräch und anschließender Untersuchung gehen wir der Ursache auf den Grund und entwickeln daraus mögliche Therapien. 

Bei einer Vasektomie werden die beiden Samenleiter im Hodensack durchtrennt. So werden weiterhin Hormone und Sperma produziert, die Spermien können aber nicht mehr in die Samenflüssigkeit (Ejakulat) gelangen. Der Eingriff erfolgt ambulant. Es handelt sich um eine sehr sichere Verhütungsmöglichkeit. Der Schritt sollte jedoch wohlüberlegt sein, da eine Vasektomie zu dauerhafter Unfruchtbarkeit führt.

Sollte sich in der Familienplanung doch noch etwas ändern, besteht die Möglichkeit, eine Vasektomie rückgängig zu machen. Bei der Vaso-Vasostomie werden die Samenleiter bei einem ambulanten Eingriff wieder miteinander verbunden, so dass sie wieder durchgängig für Spermien werden. Die Chancen für den Erfolg und eine anschließende Schwangerschaft richten sich in erster Linie danach, wie lange die Vasektomie zurückliegt.
Liegt sie weniger als zehn Jahre zurück, gelingt die Wiederherstellung der Durchgängigkeit zu 95 Prozent und die Schwangerschaftsraten liegen bei 70 Prozent. Bei einer länger zurückliegenden Vasektomie kann die Durchgängigkeit in 70 Prozent der Fällen wiederhergestellt werden. Die Schwangerschaftsrate sinkt jedoch auf 45 Prozent.

Wenn es hin und wieder mal nicht klappt, ist das absolut normal. Von einer Erektionsstörung spricht man erst dann, wenn in mindestens zwei Dritteln der Fälle die Penisversteifung gar nicht oder nur sehr kurz gelingt – und zwar über Monate hinweg. Die Behandlung einer erektilen Dysfunktion richtet sich immer nach den zugrundeliegenden Ursachen und diese sind vielfältig. Sie reichen von psychischer Belastung über Beeinträchtiungen der Nerven- und Blutversorgung bis hin zu Hormonstörungen und belastenden Vorerkrankungen. Umso wichtiger ist es, in einem ausführlichen Gespräch mit anschließender Untersuchung die Ursache abzuklären und einen individuellen Therapieweg zu finden. Es gibt sehr viele moderne Diagnose- und auch Therapieformen für Erektionsstörungen. Dazu zählt unter anderem die Untersuchung der Penisgefäße mittels Doppler-Sonografie und eine Hormonbestimmung im Labor. Mögliche Therapien können beispielsweise psychologisch, medikamentös, mittels SKAT (Spritzen, die eine Erektion auslösen) oder sogar operativ (etwa bei einer Penisdeviation, s.u.) erfolgen.

Eine Penisverkrümmung kann angeboren sein oder erst später im Leben auftreten. Während eine angeborene Penisdeviation meist nur ein kosmetisches Problem darstellt, kann die erworbene Verkrümmung des Penis zu Schmerzen bei der Erektion bis hin zu Impotenz führen. Mögliche Ursachen können vorausgegangene Verletzungen am Penis sein, die zur Bildung von Narbengewebe geführt haben, so dass sich der Schwellkörper nicht mehr voll ausdehnen kann. Auch Plaqueablagerungen an der Peniswand können dazu führen. Die Behandlung erfolgt medikamentös, durch Stoßwellentherapie oder operativ – je nach vorliegender Ursache und Schweregrad.

Nierensteine entstehen, wenn Bestandteile des Urins auskristallisieren und sich zu Kristallen zusammensetzen. Meist bestehen diese aus Kalziumkristallen, sie können aber auch aus Harnsäure oder anderen Mineralen entstehen. Beschwerden verursachen Nierensteine oft erst, wenn sie sich bereits im Harnleiter befinden (Harnleiterstein) und den Durchgang dort verengen oder gar verstopfen. Während kleine Nierensteine oft komplikationsfrei von alleine ausgeschieden werden, müssen größere Steine entfernt werden. Je nach Lage und Größe gibt es dafür verschiedene Therapieformen. Bei der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie werden die Steine mittels Schall zertrümmert, so dass die winzigen Überreste mit dem Urin ausgestoßen werden können. Nieren- und Harnleitersteine können aber auch minimalinvasiv endoskopisch entfernt werden oder per Laser zertrümmert werden. Welche Therapie im konkreten Fall die richtige ist, besprechen wir in einem ausführlichen Gespräch und anschließender Untersuchung.
Bei manchen Patienten kommt es immer wieder zur Bildung von Nieren- und Harnleitersteinen. Hier bieten wir Harnsteinanalytik und Steinmetaphylaxeberatung an, um mögliche Ursachen zu finden und die besten Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

Ständiger Harndrang und Beschwerden beim Wasserlassen können auf eine Veränderung der Prostata hindeuten. Die Drüse liegt zwischen Harnblase und Schließmuskel und umschließt die Harnröhre. Ist sie vergrößert, kann dies zu den genannten Symptomen führen. Zu unterscheiden ist hier zwischen einer gutartigen Veränderung (benignes Prostatasymdrom/BPS) und Prostatakrebs (Prostatakarzinom). Beide Erkrankungen kommen häufig vor. Tatsächlich ist BPS die häufigste urologische Erkrankung und Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Aus diesem Grund sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen auch so wichtig, um Veränderungen frühzeitig festzustellen und behandeln zu können.
Bei der Diagnose werden unter anderem Blase und Prostata mittels Ultraschall untersucht und der Harndruck bei einer neurodynamischen Untersuchung gemessen. Außerdem werden Blut und Urin im Labor untersucht und der PSA-Wert (Prostata-spezifisches Antigen) ermittelt. Um eine Krebsdiagnose zu sichern, ist grundsätzlich eine Untersuchung des Gewebes notwendig, das vorher bei einer Prostatabiopsie entnommen wurde.

Ob und welche Therapie bei einer vergrößerten Prostata in Frage kommt, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Ist der Leidensdruck gering, entscheiden sich viele Männer mit BPS zunächst gegen eine Behandlung und für ein wachsames Beobachten. Ansonsten kann medikamentös behandelt werden. In schwereren Fällen und bei Prostatakrebs kann es aber auch nötig sein, die Prostata zu entfernen. Hier bieten wir verschiedene endoskopische und offene Verfahren an. Bei den minimal-invasiven endoskopischen Eingriffen (TUR bzw. TUR-is) wird die Prostata durch die Harnblase erreicht und mittels Strom und/oder Laser abgeschält.

Je früher Prostatakrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Generell kann die Prostata bestrahlt und/oder operativ entfernt werden. Die Bestrahlung kann von außen durch die Haut oder von innen (Brachytherapie) durchgeführt werden.
Es bestehen – gerade im frühen Stadium – aber auch gute Heilungschancen bei einer vollständigen operativen Entfernung der Prostata. Dabei werden die Prostata samt ihrer Kapsel sowie Samenblase und ein Teil des Samenleiters entfernt. Zusätzlich kann es nötig sein, auch die Lymphknoten im Becken herauszunehmen.

Bösartige Wucherungen an den Nieren können von verschiedenen Zellen ausgehen. Mit Abstand am häufigsten ist das Nierenzellkarzinom. Seltener ist das Nierenbeckenkarzinom, das sich aus dem Gewebe der Harnwege entwickelt, sowie das Nephroblastom, das jedoch eher bei Kindern und selten bei Erwachsenen auftritt.

Bei einem nicht-metastasierten Nierenkarzinom ist eine operative Entfernung des Tumors die beste Therapie mit guten Erfolgsaussichten. Wird der Krebs frühzeitig erkannt, kann die Niere häufig erhalten werden. Je nach Größe und Stadium kann es aber auch sein, dass die Niere komplett entfernt werden muss. Die Nierentumorchirurgie findet entweder offen operativ oder minimal-invasiv mittels Laparoskop statt. Welche Behandlungsform die richtige ist, muss individuell entschieden werden.
Bei einem Nierenzellkarzinom, das bereits Metastasen gebildet hat, ist eine Heilung durch Entfernung der Niere nicht mehr zu erreichen. Hier behandeln wir medikamentös, um das Tumorwachstum einzudämmen oder zu stoppen.

Blut im Urin ist ein Warnzeichen, das auf einen Harnblasentumor hinweisen kann. Auch hier lohnt sich regelmäßige Vorsorge. Denn frühzeitig erkannt, liegen die Heilungschancen bei Harnblasenkrebs bei etwa 90 Prozent. Bei Verdacht, zum Beispiel weil das Labor rote Blutkörperchen im Urin nachgewiesen hat, wird mithilfe eines flexiblen Endoskops eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) gemacht. Photodynamische Diagnostik (PDD) bietet sich an, wenn das betreffende Gewebe schlecht erkennbar ist, dabei wird vor der Endoskopie ein Farbstoff in die Blase gegeben, der Tumor- und entzündliches Gewebe einfärbt. Dieses kann dann exakt abgetragen und im Anschluss weiter untersucht werden.
Je nach Stadium, Tumorart und Zustand des Patienten können weitere Schritte erforderlich sein, z.B. eine medikamentöse Tumortherapie (entweder eine urologische Chemotherapie oder eine Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren, bei der das körpereigene Immunsystem angeregt wird) bis hin zur radikalen Blasenentfernung (Zystektomie) und einer anschließenden Rekonstruktion der Harnableitung. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ileum-Conduit, Neoblase und Pouch. Dabei werden Teile des Dick- oder Dünndarms verwendet, um eine neue Harnableitung zu schaffen. Welcher Weg hier der richtige ist, hängt sehr vom Einzelfall ab. Wir beraten Sie gern ausführlich und finden gemeinsam die für Sie beste Lösung.

Insgesamt zählt Hodenkrebs zu den eher seltenen Krebsarten. Bei Männern in der Altersgruppe zwischen 20 und 40 Jahren ist das Hodenkarzinom jedoch die häufigste Krebserkrankung. Oft entdecken ihn die Patienten selbst, da er sich durch eine Schwellung oder einen Knoten am Hoden bemerkbar machen kann. Zur Abklärung findet eine genaue Untersuchung statt, bei der die Stelle abgetastet und mit Ultraschall untersucht wird. Absolute Gewissheit liefert schließlich die Biopsie des betroffenen Gewebes. Sollte sich dabei der Verdacht bestätigen, wird der betroffene Hoden bei einem minimal-invasiven Eingriff operativ entfernt. Die Fruchtbarkeit wird dadurch in aller Regel nicht in Mitleidenschaft gezogen. Oft ist dieser Eingriff bereits ausreichend für die vollständige Heilung. Ob eine anschließende Chemotherapie oder Bestrahlung notwendig ist, hängt jedoch vom Einzelfall ab.

Bei der extraurethralen Inkontinenz geht der Harn nicht durch die Harnröhre ab, sondern durch fehlangelegte oder fehlgebildete Abgänge zwischen Blase und Darm oder der äußeren Haut. Diese sogenannten Urinfisteln können angeboren sein oder später entstehen etwa durch Verletzungen, Entzündungen oder Vorerkrankungen.
Grundsätzlich können Harnfisteln operativ behandelt werden. Dabei werden die unerwünschten Ausgänge verschlossen. Wichtig ist jedoch, dass im Vorfeld die Ursache abgeklärt und behoben wurde, damit sich keine neuen Fisteln bilden. In einigen Fällen ist eine Rekonstruktion von Gewebe nötig. Die meisten Fisteloperationen können aber minimal-invasiv durchgeführt werden.

Die Beschneidung der Vorhaut des Gliedes kann aus religiösen, kosmetischen und medizinischen Gründen, etwa bei wiederkehrenden Entzündungen der Eichel oder Vorhaut, oder bei einer Vorhautverengung (Phimose), erfolgen.
Dabei wird die Vorhaut entweder ganz, teilweise (plastische Beschneidung) oder kaum sichtbar (Erweiterungsplastik) entfernt, verkürzt oder erweitert. Über Vor- und Nachteile der jeweiligen Operationstechnik klären wir Sie in einem Vorgespräch auf. Der Eingriff findet ambulant statt.

Bei einer Hydrozele (Wassereinbruch) handelt es sich um eine Wasseransammlung im Hoden. Sie kann angeboren sein oder zum Beispiel durch Verletzungen, Entzündungen oder einen Leistenbruch entstehen. Durch eine Ultraschalluntersuchung kann sie von einer Spermatozele oder einem Tumor abgegrenzt werden.
Zur Behandlung wird ein kleiner Schnitt in der Leistengegend oder dem Hodensack gemacht, um die durchlässige Stelle zu untersuchen und überschüssige Flüssigkeit zu entfernen. Der Eingriff ist minimal-invasiv und wird ambulant durchgeführt.

Bei einer Spermatozele (Samenbruch) handelt es sich um eine zystische Erweiterung der Samenwege. Meist befindet Sie sich am Nebenhoden. Sie kann angeboren oder erworben sein (etwa durch eine Entzündung oder einen Schlag auf den Hoden). Durch eine Ultraschalluntersuchung kann sie von einer Hydrozele oder einem Tumor abgegrenzt werden. Medikamentöse Behandlungsformen gibt es nicht, die Zyste muss bei Bedarf in einem ambulanten Eingriff entfernt werden. Es besteht jedoch ein Risiko, dass das Samenkanälchen dabei verletzt wird, was zu einer Unfruchtbarkeit der betroffen Hodenseite führen kann. Daher sollte eine Operation nur stattfinden, wenn die Spermatozele Beschwerden bereitet, aufgrund ihrer Größe stört oder es unklar ist, ob es sich um einen Tumor handeln könnte.

Ein Leistenbruch ist eine tastbare Schwellung im Bereich der Leiste, die sich oft nach innen wegdrücken lässt. Dies sollte jedoch unterlassen werden, da sich empfindliches Material darunter befinden könnte. Eine Hernie entsteht durch eine Druckbelastung (Niesen, Husten, schweres Heben, starkes Pressen beim Stuhlgang). Dabei wird der Leistenkanal durchstoßen und Schichten der Bauchwand hindurchgedrückt.
Zur Diagnose genügt oft eine einfache Untersuchung der Leistengegend. Unter Umständen müssen zusätzlich bildgebende Verfahren (Ultraschall) zur Abklärung eingesetzt werden.
Die sich anschließende Leistenbruch-OP ist ein Routineeingriff und findet ambulant statt. Es wird entweder ein größerer oder mehrere kleinere Schnitte gesetzt. Anschließend wird der Bruchinhalt zurück in den Bauchraum gesetzt und mit angrenzendem Gewebe oder einem Netzeinsatz fixiert.

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