Kindergesundheit

Die Kinderurologie beschäftigt sich mit der Diagnose und der Behandlung urologischer Probleme, die bei Kindern vom Zeitpunkt der Geburt bis zum Erwachsenwerden auftreten. Dazu gehören Erkrankungen der Nieren und des ableitenden Harnsystems, ebenso wie angeborene Fehlbildungen (Vorhautverengung/Phimose, Fehlbildung der Harnröhre/Hypospadie), funktionelle Störungen, Tumore und Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane.

Es ist uns ein Anliegen, unsere jungen Patienten besonders einfühlsam und kindgerecht zu behandeln und auch die Eltern umfassend aufzuklären und zu beraten.

Die Beschneidung der Vorhaut des Gliedes kann aus religiösen, kosmetischen und medizinischen Gründen, etwa bei wiederkehrenden Entzündungen der Eichel oder Vorhaut, oder bei einer Vorhautverengung (Phimose), erfolgen.
Dabei kann die Vorhaut ganz, teilweise (plastische Beschneidung) oder kaum sichtbar (Erweiterungsplastik) entfernt, verkürzt oder erweitert werden. Über Vor- und Nachteile der jeweiligen Operationstechnik klären wir Sie in einem Vorgespräch auf. Der Eingriff findet ambulant statt.

Wenn Urin aus der Blase zurück in die Harnleiter oder sogar Nieren läuft, handelt es sich um eine Refluxerkrankung. In der Fachsprache auch vesikoureteraler oder vesikorenaler Reflux genannt. Die Erkrankung kann angeboren sein oder später erworben werden. Beim angeborenen Reflux sind meist Fehlbildungen am Harnleiter ursächlich. Tritt die Erkrankung später auf, können u.a. entzündliche Erkrankungen der Blase, Verengungen der Harnröhre oder auch eine falsch erlernte Blasenentleerung die Ursache sein.

Bei einer gründlichen Voruntersuchung klären wir die Ursache ab und besprechen die weitere Behandlung. Bei häufigen Harnwegsinfektionen oder höhergradigem Reflux bleibt oft nur der Weg der operativen Korrektur. Dabei gibt es verschiedene Techniken, so dass eine individuell geplante Therapie für jedes Kind möglich ist.

Hodenhochstand betrifft circa drei Prozent aller termingerecht geborenen männlichen Säuglinge. Bei Frühgeburten ist die Zahl sogar deutlich höher. Bei den betroffenen Kindern sind entweder beide oder nur einer der Hoden nicht im Skrotum tastbar, sondern nach oben verlagert in den Eingang zum Hodensack, den Leistenkanal (Leistenhoden) oder die Bauchhöhle (Abdominalhoden oder Bauchhoden). Die Wanderung des Hodens in den Hodensack kann in Folge einer Entwicklungsverzögerung in den ersten Lebensmonaten noch von allein erfolgen. Bleibt dies aus, ist eine Behandlung des Hodenhochstands unumgänglich, um etwaige Langzeitfolgen zu vermeiden. Denn die normale Körpertemperatur ist für die Hoden zu hoch. Unbehandelt drohen im Erwachsenenalter schlimmstenfalls Zeugungsfähigkeit oder Tumorerkrankungen. Zur Behandlung kann im ersten Schritt eine Hormonkur mit einem GnRH-Präparat durchgeführt werden. Führt diese nicht zur Absenkung des Hodens bleibt nur ein operativer Eingriff. Dabei wird der betroffene Hoden mobilisiert, in das Skrotum verlagert und dort fixiert. In den meisten Fällen erfolgt die Operation von einem Leistenschnitt aus. Es gibt jedoch verschiedene Techniken, so dass eine individuell geplante Therapie für jedes Kind möglich ist.

Es kann vorkommen, dass ein Harnleiter am Übergang zum Nierenbecken durch Blutgefäße oder umliegendes Bindegewebe derart eingeengt wird, dass der Urin nicht richtig aus der Niere ablaufen kann. Dadurch weitet sich das Nierenbecken und auch die Niere selbst kann durch den Druck geschädigt werden. Auch Abflusshindernisse (Steine), vorangegangene Operationen am Nierenbecken oder Entzündungen können zu einer Nierenbeckenabgangssperre führen. Mithilfe von einer Ultraschalluntersuchung und einer Nierenfunktionsuntersuchung kann entschieden werden, ob eine Operation notwendig ist. Bei leichten Formen der Harnleiterabgangsenge und guter Nierenfunktion kann es ausreichend sein, eine Langzeitverlaufskontrolle durchzuführen. Diese muss jedoch sehr konsequent erfolgen, damit ein etwaiger Funktionsverlust der Niere sofort erkannt werden kann. Bei der operativen Korrektur der Harnleiterabgangsenge (Nierenbeckenplastik oder Pyeloplastik) wird der zu enge Abschnitt des Harnleiters und ein Teil des ausgedehnten Nierenbeckens entfernt und körpereigenes Gewebe zur Korrektur verwendet.

Nierensteine entstehen, wenn Bestandteile des Urins auskristallisieren und sich zu Kristallen zusammensetzen. Meist bestehen diese aus Kalziumkristallen, sie können aber auch aus Harnsäure oder anderen Mineralen entstehen. Beschwerden verursachen Nierensteine oft erst, wenn sie sich bereits im Harnleiter befinden (Harnleiterstein) und den Durchgang dort verengen oder gar verstopfen. Während kleine Nierensteine oft komplikationsfrei von alleine ausgeschieden werden, müssen größere Steine entfernt werden. Je nach Lage und Größe gibt es dafür verschiedene Therapieformen. Bei der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie werden die Steine mittels Schall zertrümmert, so dass die winzigen Überreste mit dem Urin ausgestoßen werden können. Nieren- und Harnleitersteine können aber auch minimalinvasiv endoskopisch entfernt werden oder per Laser zertrümmert werden. Welche Therapie im konkreten Fall die richtige ist, besprechen wir in einem ausführlichen Gespräch und anschließender Untersuchung.
Bei manchen Patienten kommt es immer wieder zur Bildung von Nieren- und Harnleitersteinen. Hier bieten wir Harnsteinanalytik und Steinmetaphylaxeberatung an, um mögliche Ursachen zu finden und die besten Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

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